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Mutters

Agenda

zehnten Band

5. April 1969

Was sind die Neuigkeiten von P.L.?

Er sagt folgendes:

Rom, 29. März 1969

"Als ich meine Flugkarte nach Pondicherry annullierte, spürte ich eine Benommenheit, als hätte ich einen starken Schlag auf den Kopf erhalten und das Gleichgewicht verloren... Eine Vorladung zum Vatikan, wo mir gesagt wurde, ich solle mich gänzlich dem Heiligen Vater, der mich mit einem schwierigen Problem des Präsidenten der italienischen Bischofskonferenz betraut, zur Verfügung halten. Ich soll dieses Problem lösen. Der Papst verläßt sich auf meine Geschicklichkeit usw.... Man befragte mich über die Gründe für meine Äußerungen am 24. Februar (am 24. März hatte ich kein Wort von mir gegeben), denn eine Bombe war gerade geplatzt: zwei junge lateinamerikanische Bischöfe (die von Peru und Chile) waren aus der Kirche ausgetreten – der erste solche Fall in der Geschichte, natürlich abgesehen vom berühmten und einzigartigen Fall (aus anderen Gründen) von Talleyrand. Sie waren meine Klassenkameraden bei den Vorlesungen an der Universität in Rom; sie verlassen die Kirche wegen einer religiösen Krise... Und das, obwohl sie alles hatten, was die Kirche nur geben konnte – Ehren und Reichtum: einer wurde mit 33 Jahren Bischof; der andere vor zwei Jahren... Meine Worte am 24. Februar hatten sich somit als prophetisch erwiesen. Die Gründe für diese Flucht? Ich sagte sie Ihnen schon. Mir ist nicht danach, Ihnen den ganzen Verlauf der Geschichte zu erzählen ..."

Aber das ist interessant, SEHR interessant!

"... Ich spürte den Drang wegzugehen. Aber ich konzentrierte mich sehr stark auf die liebe Mutter und hörte ihre Stimme, die mir sagte: "Bleibe noch ...""

Ja.

""... Du wirst später kommen. Fahre fort, mein SPRECHER zu sein, da, wo du bist ...""

(Mutter nickt zustimmend)

""... Ich bin bei dir." Da habe ich meine Flugkarte annulliert."

Das ist gut.

Sieh an! Ich hatte mich sehr stark konzentriert und fand den Papst außerordentlich aufnahmebereit – nur ist er ein Gefangener. So ist es: eine bemerkenswerte Aufnahmefähigkeit, aber... (Geste wie unter einer Glocke) Gefangener in seinem Handeln. Nur in dem Bereich, wo er wahrscheinlich handeln kann, legte er sein Vertrauen in P.L.. Das heißt, anstatt ihn mundtot zu machen, wollen sie sich das, was er weiß, zunutze machen. Das ist geschickt. Und es könnte sich als nützlich erweisen.

Hast du ihm schon geschrieben?

Nein, ich wollte dir erst seinen Brief vorlesen.

Sag ihm, es stimme, ich bin wirklich bei ihm, und zwar sehr stark und bewußt.

Unangenehm ist nur, daß es diese Wirkung auf ihn hatte (den "Schlag auf den Kopf").

Nachher nahm er sich zusammen, denn er verstand, daß du ihn batest zu bleiben.

Ach, sie waren es, die ihm sagten, er solle nicht gehen?

Man sagte ihm, er solle sich ganz dem Papst zur Verfügung halten.

Ja.

Die Flucht der beiden Bischöfe kam wirklich im richtigen Augenblick.

Sie kam als offensichtlicher Beweis.

*
*   *

(Mutter liest einige Abschnitte ihrer Savitri-Übersetzung,
die in Musik gesetzt werden sollen.)

Der Meister allen Seins, er lebt versteckt in uns

und spielt mit seiner eignen Kraft Versteckspiel.

Im Werkzeug der Natur weilt Gott untätig, tief verborgen.

Der Immanente lebt im Menschen als in seinem eignen Haus.

Er hat das Universum sich erschaffen zu dem Felde seiner Kurzweil,

als ungeheure Sport-Arena für die Werke seiner Macht.

...

ist er auch der Entdecker und der Seemann

auf einem inneren geheimen, grenzenlosen Ozean.

Er ist der Abenteurer und der Kosmologe,

Erforscher undurchsichtiger Geographie der zauberhaften Erde...

Oder er fährt durchs Tor der Säulen-Felsen...

läßt er die letzten Länder hinter sich, durchkreuzt die fernsten Meere

und wendet sein Suchen nach Zeichen den ewigen Dingen zu.

Das Leben wandelt seine zeitbedingten Szenerien für ihn

und seine Sinnbilder, die die Unendlichkeit verhüllen.

Savitri, Buch 1, Canto 4, S. 76-80

Ist das nicht deutlich?

Eben ist ein Auto vorbeigefahren.

Ich muß von vorn beginnen...

(Satprem bemerkt, daß Mutter eine leichte Blutung
im linken Augenwinkel hat.)

Strengt es dein Auge nicht zu sehr an?

Was ist passiert?

Du hast einen kleinen roten Fleck am Auge.

Rot? Innen?

Das ist neu.

Es war nicht da, als du ankamst?

Es fiel mir nicht auf: ich habe es erst jetzt bemerkt.

Ich habe keine Anstrengung unternommen...

Seltsam.

(langes Schweigen)

Das ist seltsam...

Liebe Mutter, Sujata hat bemerkt, daß ich jedesmal, wenn ich einen Brief von P.L. erhalte, nachher immer Kopfschmerzen bekomme.

Ach!

Das fiel ihr auf, und es stimmt.

Oh!... Aber auch das hier (Geste zum Auge), ich bin mir nicht sicher, ob das nicht auch eine Auswirkung davon ist...

Ja, ich fragte mich, ob da nicht so etwas ist. Sujata fiel das auf, sie sagte mir: "Jedesmal, wenn du einen Brief von P.L. erhältst, hast du in der darauffolgenden Nacht Kopfschmerzen."

So ist es. Auch mit dem Auge.

Das hatte ich gesehen; ich wollte sicher sein, und dies ist der Beweis. Ich habe mich gleich gefragt, ob es nicht die Auswirkung davon ist...

Sie wollen sich seiner bedienen.

Und das greift die Augen und den Kopf an – bei mir ist es so.

Sie sind sehr beschlagene Okkultisten.

Jetzt hör mal zu: Als du den Brief [von P.L.] vorlasest, war Sri Aurobindo da und sagte mir: "Sei vorsichtig!"

Ich bin immer vorsichtig, aber wahrscheinlich sah er, daß...

Sie sind sehr gewieft.

(langes Schweigen)

Wenn du das nächste Mal einen Brief erhältst (oder ihm schreibst), ruf zuerst Sri Aurobindo und bitte ihn um Schutz, BEVOR du beginnst.

Man muß aufpassen. Voilà.

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